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Wieso "Jens in Trouble"? Nun ja - mein ungeliebtes Hobby sind eben... Schwierigkeiten! Meist auf Reisen. Was im Kindesalter anfing, als ich mich in weiblicher Begleitung im Wald verlief, wurde nicht besser in Irland auf dem Blechdach, in Namibia mit den Reifen unseres Mietautos, dem im Bus vergessenen Flugticket oder dem Versuch, ohne Reisepass in die USA zu kommen. Und da war ja noch die Sache an der ägyptischen Grenze... na gut, lassen wir das. Ich steck einfach öfters mal "in Trouble"!

2006/07/22

Kraft tanken, den Stress raushauen...

Statt Raketenalarm in Haifa gab’s gestern ein Sonnenbad am Mittelmeer für mich, was ja eigentlich auch viel schöner ist.

Micky und Inon zeigen mir ein nettes Fleckchen, das die Stadtstrände Tel Avivs problemlos in den Schatten stellt. Am Strand HaPalmachim (die Palmen) rücken die Hochhäuser den Strandbesuchern nicht auf die Pelle, sondern Natur pur sorgt mit breiten Dünen und Felsen für ein viel schöneres Badeerlebnis. Und 30 Kilometer nördlich liegt die Skyline der wuseligen Großstadt in Ansichtskartenposition ganz ruhig da.

Rettungsschwimmer gibt es an diesem Strandabschnitt nicht und damit auch kaum Familien mit ihren Kindern. Der Sprung ins Wasser ist hier gewissermaßen illegal. Junge Leute liegen im Sand, haben Gitarren und Wasserpfeifen mitgebracht. Und natürlich ihre Matkot. Was an deutschen Stränden ein mehr oder weniger beachtetes Strandspiel namens Beachball ist, gehört in Nahost zur Lebenseinstellung. „Nach einer harten Woche einfach zum Strand gehen und beim Matkot allen Stress raushauen“, erklärt mir Micky das Spiel mit dem lauten Klacken der Holzschlägern gegen den Squashball. Während die Einheimischen ordentlich abgehen, brauche ich noch ein wenig Übung, um mithalten zu können. Vor allem brauche ich noch mehr Sonne. Im Moment bin ich im Vergleich zu den anderen noch weiß wie ein Kreidefelsen.
Jedenfalls habe ich aber nicht so eine kindisch panische Angst vor Quallen wie die Israelis. Als Inon eine Qualle neben sich bemerkt (oder glaubt, bemerkt zu haben), rennt Micky wie von der Tarantel gestochen aus dem Wasser. Ihr Mädchen...!


Nach dem Matkotspielen lässt ein wunderschöner Sonnenuntergang den Wochenstress und die Sorgen dieser Tage für kurze Zeit vergessen... bis hinter uns zwei Apache-Hubschrauber aufsteigen und flach über dem Strand aufs Meer und nach Norden fliegen. Und das Fluggerät, das ich vom Sound her für einen Ultraleichtflieger gehalten hatte, entpuppt sich als unbemannte Aufklärungsdrohne, die ihre Runden über die Patriot-Flugabwehrstellungen in den Dünen dreht, die Micky mir partout zu fotografieren verbietet, weil es darauf empfindliche Strafen gäbe.

Irgendwie ist der Krieg im Norden dann eben doch präsent. Auch am Strand.

2 Comments:

Anonymous Anonym said...

Ich könnte ja echt heulen! Genau dort hab ich April 2005 auch gebadet! Die Leute haben mich doof angeschaut wie ich nur ins kalte Wasser gehen könnte für mich war es damlas aber ok!
Ach ja und die Patriot-Flugabwehrstellungen haben ich ausgiebig Fotographisch dokumentiert sogar ein Film war drin einschließlich Black-hawk im Tiefflug! Grüß mir alle Elmar

7/22/2006 1:43 PM

 
Anonymous Anonym said...

Very pretty site! Keep working. thnx!
»

8/10/2006 6:50 PM

 

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