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Wieso "Jens in Trouble"? Nun ja - mein ungeliebtes Hobby sind eben... Schwierigkeiten! Meist auf Reisen. Was im Kindesalter anfing, als ich mich in weiblicher Begleitung im Wald verlief, wurde nicht besser in Irland auf dem Blechdach, in Namibia mit den Reifen unseres Mietautos, dem im Bus vergessenen Flugticket oder dem Versuch, ohne Reisepass in die USA zu kommen. Und da war ja noch die Sache an der ägyptischen Grenze... na gut, lassen wir das. Ich steck einfach öfters mal "in Trouble"!

2006/07/30

Mediale Verwirrung

In den E-Mails aus und Telefonaten mit Deutschland erfahre ich, dass es schwer ist, die Berichterstattung der Medien einzuschätzen. Viele fragen mich einfach, wie es mir geht und wie hier denn so wirklich ist. Meine eigenen Eindrücke schildere ich ja in meinen Postings. Ein vollkommenes Bild der Lage kann ich hier natürlich auch nicht haben. Ich schaue viel fern in diesen Tagen, hauptsächlich CNN und BBC. Gerne würde ich die vielen israelischen Radio- und TV-Sender verstehen können, um mal etwas Anderes zu sehen. Der tägliche Input ist hier sehr hoch und ich finde es schwer, in dieser Informationsflut den eigenen Standpunkt zu festigen und zu wahren. Grundsätzlich kann ich die israelischen Angriffe als einen Akt der Verteidigung absolut verstehen, frage mich dann aber auch, wie solche schrecklichen Fehler passieren können, die so viele Kinder und andere Unschuldige töten. Dann wieder der Armeesprecher mit seinen Argumenten, der libanesische Präsident live aus London, Fotos aus Qana im Libanon, dann wieder der Korrespondent aus Haifa oder Kirjat Schmona oder oder oder.

Gestern habe ich auf den Sendeplätzen 151 bis 153 auf Mickys Fernseher die Sender SAT1, 3sat und RTL gefunden und war nach den SAT1-Nachrichten geschockt über den meiner Meinung nach einseitigen Bericht. Manches war sogar - wenn ich das richtig sehe - einfach falsch.

Zum Medienthema kann ich allen nur den Blogeintrag von Lila empfehlen, die genau wie ich eine Art Medienverdruss feststellt.

In ihrem Posting bezieht sich Lila ja auch auf die Lenkung der öffentlichen Meinung durch die Armee- und Regierungssprecher. Wie das Governmental Press Office besonders die kleineren Sender zu beeinflussen versucht (auf Journalisten der schreibenden Zunft trifft das ganze m.E. nur weniger zu), lest ihr bei Spiegel online. Auch das entsprechende Gegenstück über die Medienbetreuung durch die Hisbollah findet ihr dort.

Wenn ich hier gerade mal dabei bin, Spiegel online zu verlinken, möchte ich noch einen Artikel über israelische Maßnahmen der psychologischen Kriegsführung anpreisen. Sehr interessant.

Apropos Artikel. Die Viersener müssten morgen ihr Popöchen mal in den Bereich Grefrath/Kempen bewegen, um da mal wieder die Kioske mit der dortigen lokalen Rheinischen-Post-Ausgabe leer zu kaufen.