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Wieso "Jens in Trouble"? Nun ja - mein ungeliebtes Hobby sind eben... Schwierigkeiten! Meist auf Reisen. Was im Kindesalter anfing, als ich mich in weiblicher Begleitung im Wald verlief, wurde nicht besser in Irland auf dem Blechdach, in Namibia mit den Reifen unseres Mietautos, dem im Bus vergessenen Flugticket oder dem Versuch, ohne Reisepass in die USA zu kommen. Und da war ja noch die Sache an der ägyptischen Grenze... na gut, lassen wir das. Ich steck einfach öfters mal "in Trouble"!

2006/08/18

Die Zeitung von gestern

Es ist zwar ein bisschen doof, dass ich es erst jetzt mache, aber heute muss ich erzählen, was gestern bei haaretz.com die Schlagzeilen waren.

An erster Stelle natürlich die Berichte über die Stationierung libanesischer Truppen südlich des Litani-Flusses.

Darüber hinaus schienen mir die Themen einen deutlichen innenpolitischen Schwerpunkt zu haben; man könnte es aber auch Schlammschlacht nennen.

Die vielleicht drei wichtigsten Politiker im Land standen in den Schlagzeilen. Nachdem seine Libanonpolitik zuvor von den Kolumnisten auseinandergenommen worden war, soll Premierminister Olmert jetzt zum Vorwurf, Zuwendungen in Höhe von einer halben Million US-Dollar erhalten zu haben, befragt werden. Dem Ehepaar Olmert sei bei der Anschaffung ihres Gartenapartments "ein exorbitanter Preisnachlass auf die Kaufsumme" gewährt worden. (Artikel hier.)

Parallel dazu geht jetzt nach Kriegsende die Affärre um den israelischen Staatspräsidenten Mosche Katsav weiter, der Mitarbeiterinnen sexuell belästigt haben soll. Der Vorwurf kam allerdings erst auf, als die (ehemaligen) Mitarbeiterinnen der versuchten Erpressung verdächtigt wurden. Wie im Fernsehen: Katsav legt einen Brief vor, in dem sie die Erpressung versucht und den Vorwurf der sexuellen Belästigung ankündigt. Jetzt hat sie sich sogar mit einem Lügendetektortest einverstanden erklärt. Gab's so etwas Spannendes auch schon mal in Deutschland? - Kann mich nicht daran erinnern. (Artikel hier.)

Die dritte Meldung im Bunde ist die des Verteidigungsministers Amir Peretz. Peretz, der erste Verteidigungsminister Israels ohne militärische Karriere, beschuldigte gewissermaßen direkt nach dem Krieg, die IDF habe die Raketen der Hisbollah "ganz unten auf der Prioritätenliste" geführt, sie nicht als strategische Bedrohung dargestellt und bewusst weitere Informationen zurückgehalten. Manche sagen, Peretz erwarte den Rücktritt des Generalstabschefs Dan Chalutz (ich schreibe ihn jetzt erstmals mit "Ch" statt mit "H", weil es nicht Halutz wie in "Halunke", sondern Chalutz wie in "Machmud" oder "Wachhund" heißt).
Unterdessen hat eben jener Armeechef eine Liste ein- und ausgehender Telefonate hoch rangiger Offiziere gefordert und bekommen, um den Maulwurf zu entlarven, der Informationen an die Presse weitergegeben haben soll. (Artikel hier.)


Um der Presseschau des Vortages (soviel zum Thema "Nichts ist so alt wie die Zeitung von gestern", Jens!!) einen würdigen Abschluss zu geben, darf ich hiermit noch auf eine schöne Rückkehrergeschichte von tagesschau.de aufmerksam machen, die sich auch um unten abgebildetes Haus dreht, das der aufmerksame Leser vielleicht schon mal in meinen Bildern gesehen hat. Hah, ich hatte es einen Tag eher!!

Bild von tagesschau.de, 17. August 2006