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Wieso "Jens in Trouble"? Nun ja - mein ungeliebtes Hobby sind eben... Schwierigkeiten! Meist auf Reisen. Was im Kindesalter anfing, als ich mich in weiblicher Begleitung im Wald verlief, wurde nicht besser in Irland auf dem Blechdach, in Namibia mit den Reifen unseres Mietautos, dem im Bus vergessenen Flugticket oder dem Versuch, ohne Reisepass in die USA zu kommen. Und da war ja noch die Sache an der ägyptischen Grenze... na gut, lassen wir das. Ich steck einfach öfters mal "in Trouble"!

2006/08/14

News aus Kiryat Schmona

Wow, heute bekommen meine werten Leser wohl Liveberichte von der "Front".

Ich melde mich jetzt kurz aus Kiryat Shmona, der Kleinstadt aus dem Hule-Tal, dem nördlichsten Zipfel Israels. Kurz nachdem ich meine Morgennachricht getippt und veröffentlicht hatte, hab ich den Fernseher eingeschaltet. Kurz vor acht Uhr Ortszeit, CNN. Die israelische Luftwaffe bombt noch einmal in der Nähe der Hafenstadt Tyrus, danach noch einmal Flugzeuge über Beirut. Sie werfen massenhaft Flugblätter ab. Zwei Nachrichten an die Libanesen: 1. Wenn die Hisbollah weiter Raketen schießt, kommen wir wieder. 2. Die Hisbollah dient nur dem Iran und Syrien. Danach - Ruhe. CNN meldet keine weiteren Gefechte und ich höre auch kein Artilleriefeuer mehr. Beruhigend.

Danach machen wir uns auf den Weg. Erste Station: Naharia. Die Stadt, eine der am meisten getroffenen der gesamten 33 Tage (gestern 62 von 246 Raketen, lt. haaretz.com), scheint wieder zum Leben zu erwachen. Cafépersonal stellt Plastikstühle und -tische auf den Bürgersteig, die Banken haben geöffnet, auf der Hafenmole sitzen die Angler.

Danach fahren wir weiter nach Osten. Auf der 899, der nördlichsten Straße Israels, die zum Teil direkt an der Grenze verläuft. Überall rechts und links sind IDF-Artilleriestellungen und -Verfügungsräume. Leider kann ich nicht so viele Fotos machen, wie ich möchte, da können die Israelis schon mal ein bisschen giftig reagieren. Wir halten im Moschav Ya'ara, wo gestern der bis dato letzte israelische Zivilist ums Leben kommt. Ein 83-jähriger Beduine. Hier habe ich viele Fotos gemacht, die ich heute Abend hochladen werde. (Frühestens.) Dann düsen wir nach Kiryat Shmona, die wohl - wie Naharia eine der vielleicht fünf Städte (von mir geschätzt) ist, die wirklich täglich einiges an Katjuschas abbekommen haben.

Mehr später. Der Akku schreit schon. Schnell auf "Veröffentlichen" klicken.

1 Comments:

Anonymous Anonym said...

Der Bericht ist so, als wären wir selbst mit dabei. Nicht Schlecht!
Lass Dich aber nicht anstecken von dem Fieber der Gefahr in der ersten Front.

8/14/2006 4:19 PM

 

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